Zu Besuch im Camp Moreau.

Die Ausrichtung des Tales von Ost nach West bildet Nord- und Südhänge aus, die parallel zur Front des Ersten Weltkriegs verlaufen und ermöglicht, wie auf zahlreichen anderen Abhängen im Argonner Wald, die Einrichtung mehrerer Lager für Nachschub und zur Erholung. Da die Sektoren ab September 1914 beiderseits der Straße Binarville – Vienne-le-Château aufgeteilt wurden, wurde das Lager westlich der Straße errichtet, weshalb in den deutschen Plänen auch der folgende Name verzeichnet war: Lager Moreau-West (camp de la vallée Moreau-ouest). Es liegt 3km von den Schützengräben entfernt und entwickelt sich während des gesamten Konflikts zu einem Erholungslager, da das Tal günstig gelegen und vor den Geschossen der französischen Artillerie geschützt ist. Seit 1996 legt das französisch-deutsche Komitee alles daran, die Standorte aus dem Ersten Weltkrieg in der Argonne zu restaurieren und für die Nachwelt zu erhalten. Das Lager im Moreau-Tal stellt dabei eine bemerkenswerte Leistung der ehrenamtlichen Helfer des französisch-deutschen Komitees dar. Es wurde detailgetreu nachgebaut, und zeigt den Besuchern anhand zahlreicher Bauten (Entlausstation, Baracken, Kino, unterirdische Gänge, Wäscherei, Latrinen, Schienen, Kantine,…) in „Lebensgröße“ den Alltag der Soldaten im Argonne-Gebiet.

Quelle: lamarne14-18.com

Camp Moreau
Camp Moreau
Camp Moreau
Camp Moreau

Mehr Bilder finden Sie unter: Sehenswert – Argonnen > hier Klicken…

Unter Rehfelsen

Der Unter Rehfelsen, der schon vor Kriegsbeginn diesen Namen trug, liegt am Südhang des Hartmannsweilerkopfs in einer Höhe von ca. 740 Metern. Seine Ausmaße kann man als großes Felsmassiv bezeichnen. Oben, von der Kuppe aus, hat man einen prächtigen Ausblick auf die oberelsässische Ebene, auf den Hirzstein und den Namenslosen Hang sowie auf den Sandgrubenkopf und den gesamt Südhang des Hartmannsweilerkopfes. Schon vor den Kampfhandlungen auf dem Hartmannsweilerkopf im Jahre 1915, war der Unter Rehfelsen Anlaufpunkt der deutschen Patrouillen. Dabei haben sich besonders die Ulanen Regimenter Nr. 11 und Nr. 15 hervorgetan, die Erkundungen gingen dabei bis zum Molkenrain und großen Belchen. Dieser hervorragende Aus- und Einblick war auch der Grund, warum im Laufe des ersten Weltkrieges dieses Felsmassiv zu einer starken, autarken Festung ausgebaut wurde. Mit der Zeit entstand eine vollständige Aushöhlung der Kuppe mit einer Vielzahl von Stollen und  Felsenkammern. Mit MG-Stellungen in mehreren Stockwerken und einer Feldkanone.

mehr dazu finden hier: Unter Rehfelsen

am Unter Rehfelsen
am Unter Rehfelsen
im Unter Rehfelsen
im Unter Rehfelsen
zu den Kriegszeiten am Unter Rehfelsen
zu den Kriegszeiten am Unter Rehfelsen

Antonstollen

Karte Sandgrubenkopf
Karte Sandgrubenkopf

Der Zahn der Zeit nagt weiter. Als wir im Dezember 2015 am Hartmannsweilerkopf unterwegs waren, fiel uns auf, dass die Reste vom Antonstollen (siehe Buch Expedition Hartmannsweilerkopf 2.0 Seite 10) sich sehr stark geneigt haben. Der Antonstollen liegt am Sandgrubenkopf. Der Eingang dieses Stollen ist einer von Dreien, aber der einzige der noch vorhanden ist.

Bei diesen ersten beiden Bildern sieht man recht deutlich, wie der Baumstamm mittlerweile das Bauwerk vor dem Umkippen bewahrt.

im Jahre 2011, noch mit Abstand zum Baum...
im Jahre 2011, noch mit Abstand zum Baum…
im Jahre 2015, deutlich zu sehen wie sich das Bauwerk an dem Baum lehnt...
im Jahre 2015, deutlich zu sehen wie sich das Bauwerk an den Baum lehnt…

Die nun jetzt folgenden Bilder zeigen die Neigung innerhalb der letzten 4 Jahre.

mit noch deutlichen Abstand...
mit noch deutlichem Abstand…
nur noch eine Frage der Zeit...
nur noch eine Frage der Zeit…

Die Hand von Massiges

Um sich wieder einmal in anderen Gebieten umzuschauen, waren wir – eine acht-köpfige Gruppe – in den Argonnen. Natürlich ist das ein sehr interessantes Gebiet aber was uns am meisten auffiel war: keine Berge, keine steilen Hänge zum Klettern. Besonders beeindruckt hat uns dabei die sogenannte Hand von Massiges.

Denkmal der Franzosen

Die natürliche Höhe, die einer linken Hand ähnlich sieht, liegt an der Kreuzung der Front der Argonnen. Von ihrem Rückzug an, im September 1914, haben sich die Deutschen auf dieser natürlichen Festung verschanzt. Die „Finger“ sind durch tiefe Einschnitte, welche die Kämpfer Schluchten nannten, getrennt. Der ursprüngliche Zustand des beeindruckenden Netzes von Gräben wurde durch einen französischen Verein wiederhergestellt.

mitten im Graben

Mehr Bilder dazu findet man unter der Rubrik Sehenswert – Argonnen