Während des Ersten Weltkrieges verloren ca. zehn Millionen Soldaten ihr Leben. Für die Soldaten, welche im Gebirge zum Einsatz kamen, bargen die Besonderheiten des alpinen Geländes viele Gefahren: Durch Lawinen, Steinschlag, große Kälte, Gewitter und anderer Naturerscheinungen starben mehr Menschen als durch feindliche Waffen.
In den Jahren zwischen 1915 und 1917 befand sich hinter dem Nasswandvorsprung (gegenüber dem Friedhof) der Hauptverbandsplatz der Österreicher. Wer im Lazarett starb, wurde sofort und ohne nach Nationen zu unterscheiden hier, neben dem Hauptverbandsplatz der Österreicher, begraben. So entstand der Soldatenfriedhof Nasswand.
Nachdem Südtirol an Italien angegliedert worden war, übernahm das italienische Militär die Aufgabe, die vielen kleinen Frontfriedhöfe zu einigen wenigen größeren zusammenzulegen. In der Zeit von 1926 bis 1938 wurden die Gefallenen dann umgebettet. In den Soldatenfriedhof von Nasswand wurden die Leichen aus verschiedenen Friedhöfen in der Nähe verlegt.
Während die „Deutschen“ abtransportiert wurden, kamen aus ganz Südtirol die Überreste von Gefallenen anderer Nationalitäten nach Nasswand.
1.259 fanden auf dem Soldatenfriedhof Nasswand ihre letzte Ruhestätte. Die damals angelegte Gräberliste zählt 268 Russen, 147 Serben, 145 Polen, 121 Ungarn, 114 Unbekannte, 45 Rumänen, sieben Slowenen und einen Belgier.
Der 3.174m2 große Friedhof steht heute unter Denkmalschutz. Er ist zum Teil Eigentum des „Commissariato Generale Onoranze Caduti in Guerre“, zum anderen von Frau Emma Prenn-Fuchs.
Quelle: Kriegerfriedhof Nasswand